"Vögel auf Kollisionskurs"
Dokumentation von Jürgen Hansen und Simone Stripp (2006, 43 Minuten)
ZDF/ARTE Entdeckung (Erstausstrahlung: 21.06. 2007)
Sie können den Film hier auf unserer YouTube-Seite sehen.
Vogelschlag ist eine der größten Gefahren im internationalen Flugverkehr. Weltweit kommt es jedes Jahr zu Tausenden von Zusammenstößen zwischen Vögeln und Flugzeugen. Abstürze fordern immer wieder Tote und Verletzte. Der wirtschaftliche Gesamtschaden beläuft sich auf über 3 Milliarden Dollar im Jahr.
Bei Zivilflugzeugen sind die Start- und Landephasen kritisch. Danach fliegen Passagierflugzeuge sehr schnell in Höhen, in denen sich kaum noch Vögel aufhalten.
Für die militärische Luftfahrt ist Vogelschlag am gefährlichsten. Die normale Flughöhe liegt bei 1000 Metern, genau das Höhenband, in dem sich die meisten Vögel aufhalten. Stößt ein Kampfjet mit einem Storch zusammen, kann der Aufprall eine Wucht von 40 Tonnen haben.
Israel hat die weltweit höchste Konzentration von
Militärflugzeugen. Gleichzeitig liegt das kleine
Land auf der Hauptmigrationsroute von
Zugvögeln aus Afrika auf dem Weg in die
Brutgebiete nach Europa und Asien.
Im Frühjahr und Herbst überfliegen jeweils 500 Millionen Zugvögel das Land. Die israelische Luftwaffe verlor in den letzten 30 Jahren mehr Kampfflugzeuge durch Vogelschlag als in kriegerischen Auseinandersetzungen.
Die ARTE-Dokumentation zeigt, wie Experten in Deutschland, Israel und Spanien an der Erforschung der Vogelzüge und an Veränderungen der ökologischen Beschaffenheit von Flughafengeländen arbeiten, um die Zahl von Vogelschlägen zu senken.
Flughäfen sind oft ökologische Nischen. Große Rasenflächen locken Vögel an. Startende und landende Passagiermaschinen sind dadurch gefährdet. Mit einem speziellen Biotopmanagement werden Flughafengelände derart verändert, dass Vögel sie meiden. Der Flughafen von Barcelona liegt sogar mitten in einem Vogelschutzgebiet. Dort setzt man Falken ein, um Vögel von den Pisten zu vertreiben.
Um die Zugvögel über Israel zu filmen, benutzte das Team von "prospect TV" zwei Leichtflugzeuge. Tagelang wurde geflogen, bis es gelang, riesige Schwärme mit Störchen zu drehen.
Einmal in der Luft, war das Kamerateam auf Beobachter am Boden angewiesen, die Vogelschwärme per Funk meldeten. Radarstationen der israelischen Luftwaffe lotsten das Filmteam schließlich genau an die Stelle, wo sich ein Schwarm von über 15.000 Störchen in einer gewaltigen Thermik aufhielt. Die Vögel wurden durch die warme Luft in die Höhe getragen und flogen anschließend mit den Luftströmungen in Richtung Norden. Das Team konnte die Störche auf ihrer Reise begleiten und es gelangen spektakuläre Aufnahmen.
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